Genuss- und Suchtmittel

Es gibt ganz verschiedene Arten von Suchtmitteln wie Alkohol, Drogen, Medikamente (z.B. auch Hustensirup oder Schmerzmittel), bis zu Verhaltenssüchten wie Glücksspiel-, Game-, Social Media- und Mager- oder Bodybuilding-Sucht. Die Auswirkungen dieser Substanzen, Verhaltensweisen oder Medien auf die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind ganz unterschiedlich und je nach Mittel auch von der Form des Konsums abhängig.

Charakteristisch für Suchtverhalten ist ein starkes Verlangen, das Suchtmittel zu gebrauchen, ein Kontrollverlust über den Gebrauch, eine Steigerung des Gebrauchs, eine Einengung der Interessen auf das Suchtmittel, Symptome wie z.B. Nervosität, wenn das Suchtmittel nicht benutzt wird (Entzugserscheinungen) und ein anhaltender Gebrauch trotz schädlicher Folgen. Nicht alle diese Anzeichen müssen vorliegen, damit von einer Sucht gesprochen wird. Der Weg zu einem Suchtverhalten ist nicht immer der Gleiche. Sucht kann auch ein Symptom für Probleme in anderen Bereichen sein, zum Beispiel Zukunftsängste, Identitätskrisen oder Probleme in der Schule.

Folgende Faktoren fördern eine gesunde Entwicklung:

  • Positive Vorbilder
  • Selbstvertrauen und Einfühlungsvermögen
  • Mit Stress gut umgehen
  • Probleme lösen können
  • Frustsituationen aushalten können
  • Selbstbestimmung, kritisches Denken und Kommunikation
  • Erfüllende Freizeitgestaltung und sinnvolle Lebensperspektiven
  • Langeweile aushalten können
  • Nein sagen können, auch wenn alle eine andere Meinung haben, dies wird auch sozial gelernt. Es ist für Kinder wichtig, zu erfahren, dass es okay ist, eine andere Meinung als die Mehrheit zu haben. (Ermöglichen Sie auch solche Lernerfahrungen innerhalb der Familie).

Eine mögliche Art, um die Ursache auffälligen Verhaltens herauszufinden, ist direkt mit Ihrem Kind über seine Sorgen zu sprechen. Wählen Sie einen passenden Augenblick für ein Gespräch. Was dabei wirklich zählt, sind das Zuhören und das gegenseitige Vertrauen. Dies kostet Sie als Eltern manchmal Zeit. Es lohnt sich, diese Zeit zu investieren, denn Ihr Kind wird dadurch merken, dass Sie wirklich interessiert an ihm sind, was wiederum das Vertrauen ihres Kindes in Sie als Eltern stärkt. Suchen Sie Beratung und stellen Sie Fragen, wenn Suchtverhalten zum Thema wird!

Gesetzlich gilt:

  • Kein Verkauf und Konsum von Alkohol unter 16 Jahren.
  • Kein Verkauf und Konsum von Spirituosen (Schnaps, Wodka, Gin, Whiskey, etc.) unter 18 Jahren.
  • Kein Verkauf und Konsum von Drogen generell, da dies gemäss Bestäubungsmittelgesetz strafbar ist.

Der Umgang, den Kinder und Jugendliche später mit Genuss- und Suchtmitteln haben werden, wird stark geprägt vom vorgelebten Verhalten in der Familie, der Verwandtschaft, von Bezugspersonen und auch von der Gesellschaft. Es gilt also auch, zu reflektieren, wie z.B. Alkohol in der Familie dazugehört, bei Vereinen, beim Dorffest etc. Wenn es zum Beispiel immer dann lustig ist am Familientisch, wenn viele Flaschen auf dem Tisch stehen, nehmen das Kinder auch wahr. Vertrauen, Verständnis, Zeit zum Zuhören, sowie Offenheit sind wichtig. Aufklärung zu den verschiedenen Themen ist oftmals viel besser als Verbote auszusprechen. Denken Sie daran, dass auch elektronische Medien zu einer Sucht führen können. Grundsätzlich sind Süchte und Suchtverhalten ein schwieriges Thema und es ist ganz normal, dass dieses Thema überfordern kann. Es ist wichtig, in solchen Situationen nicht zu blockieren. Informieren sie sich und führen sie Gespräche mit anderen Eltern. Gehen sie bei Bedarf auf Fachstellen zu. Auch die Jugendarbeit kann weiterhelfen.

Verdacht auf Drogenkonsum
Folgende Hinweise auf Drogenkonsum sind nicht eindeutig und können somit nur als Anzeichen dienen:

  • Starke Gefühlsschwankungen
  • Veränderungen im Freundeskreis
  • Veränderung des Freizeitverhaltens
  • Verschlechterung der schulischen Leistungen

Diese Auffälligkeiten können auch im Zusammenhang mit der Pubertät, Liebeskummer, Übermüdung oder mit persönlichen Problemen auftreten. Nehmen Sie die Anzeichen dennoch ernst und suchen Sie das offene Gespräch zu Ihrem Kind. Nur so können Sie Vertrauen aufbauen. Falls sich herausstellt, dass Ihr Kind Drogen konsumiert, sollten Sie das Kind nicht beschuldigen oder Drohungen aussprechen. Stattdessen können Sie sich an eine Fachstelle wenden.


Beratungszentrum Baden 
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